Gebaerparese – auch Milchfieber genannt

 

Gebärparese – auch Milchfieber genannt

Gebärparese, 1793 erstmals erwähnt, gehört auch heute noch zu den wichtigsten Stoffwechselerkrankungen der Milchkuh. Die Krankheit kommt am häufigsten bei Rindern, seltener bei Schaf, Ziegen oder Schweinen vor.


Kalziumbedarf der Kuh allgemein:

Während der Trockenstehperiode benötigt die Kuh wenig Kalzium und kann ihren Bedarf zu 100% durch passive Absorption aus dem Darminhalt decken. Im besten Fall lagert die Kuh sogar Kalzium in den Knochen ein.
Die Falle beginnt am Ende der Trockenstehperiode.
Die Stoffwechsellage der Kuh ändert sich von einer Ruhephase in eine Hochleistungsphase. Ein enorm großer Gehalt an Kalzium wird benötigt, wenn die Milch einschießt. Alle Kalziumreserven werden jetzt mobilisiert, da viel Kalzium mit der Milch abgegeben wird. Die Kalziumfreisetzung aus den Knochen und dem Darm muss starten.


Klinischer Verlauf der Gebärparese:

Die klinischen Erscheinungen verlaufen in drei Phasen.

  • In Phase 1 erkennt man nur unspezifische Symptome, wie zB Bewegungsunlust, Nervosität, eventuell leicht erhöhte Temperatur.
  • In der zweiten Phase kommt es schon zum Festliegen in Brustlage, trockenem Flotzmaul, seitlichem Einschlagen des Kopfes.
  • In der dritten Phase, die auch zum Tod führen kann, kommt es zum Festliegen in Seitenlage, mit zunehmender Trübung des Bewußtseins, röchelnder Atmung, Abflachung der Pulsfrequenz.


Die Vorsorge des hypokalzämischen Festliegens beruht auf verschieden Faktoren:

Die Ration während der Trockenstehzeit sollte wenig Kalzium enthalten. Dies ist in der Praxis schwer einzuhalten, aber als Faustregel gilt, daß während der letzten 3 Wochen der Trächtigkeit darauf geachtet wird. So wird die Mobilisation von Kalzium aus den Knochen und die Resorption von Kalzium aus dem Darm früh genug gesteigert.
Eine bedarfsgerechte Magnesiumversorgung sollte eingehalten werden, genau wie eine Überversorgung von Phosphor vermieden werden sollte.

Es sollten Kalziumgaben um den Geburtszeitpunkt erfolgen. In der Praxis haben sich Gaben von Kalzium 12 Stunden vor, bis 24 Stunden nach der Abkalbung bewährt. Damit wird der Magen-Darmtrakt mit Kalzium überladen und es kann eine passive Resorption stattfinden (Depotwirkung).

Auch Injektionen von Vitamin D werden empfohlen. Eine Injektion muß 5 Tage vor der Abkalbung verabreicht werden. Ein biochemischer Prozeß führt dazu, daß Vitamin D im Körper so umgebaut wird, daß er mehrere Tage als Speicher dient.


Therapie der Gebärparese:

Als Therapie werden Kalziuminfusionen eingesetzt. Diese müssen vom Tierarzt unter Kontrolle der Herztätigkeit infundiert werden. Es kann zu Herzrythmusstörungen kommen oder im schlimmsten Fall zum Herzstillstand führen.
Desweiteren muß der Kuh Kalzium per os zugeführt werden.

Unterstützende Pflegemaßnahmen sind für den Heilungsverlauf unumgänglich.
Da die Kuh ein hohes Körpergewicht aufweist( 500 bis 800 kg), muß sie auf einem weichen Strohbett liegen. Der Grund hierfür ist, daß sich ansonsten Druckstellen bilden. An diesen Druckstellen findet dann keine ausreichende Durchblutung statt und es kommt zu Haut-, und Muskelnekrosen, bis hin zu Nervenlähmungen. Das führt wiederum zum Festliegen.
Vorsorglich sollte die Kuh also alle 6 Stunden gewendet werden und trotz der Krankheit 2x täglich gemolken werden.
 


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