
Erste Hilfe bei Hunden
Erste Hilfe bei Hunden - Was kann ich tun
Was gehört in eine Notfallapotheke?
Wie verhält man sich als Hundebesitzer richtig in einer lebensbedrohlichen Situation?
Und wie erkennt man überhaupt, daß es um Leben und Tod geht? Wie sind denn die Normalwerte des Hundes?
Das sind alles Fragen, die schon geklärt sein müssen oder wenigstens angedacht, bevor eine Notfallsituation entsteht. Es ist also förderlich, man kennt die Normalwerte des Hundes, um im Notfall entscheiden zu können, wie schwerwiegend die Situation ist.
Grundlegende Körperwerte beim Hund:
- Körpertemperatur 38-39 C
- Atemfrequenz ca 20-30 Atemzüge bei großen Hunden und bei kleinen Hunden zwischen 30-50 Atemzüge
- Pulsfrequenz beträgt bei großen Hunden 70-100 Schläge und bei Kleinen 90-120 Schläge ( Der Puls wird beim Hund innen am Oberschenkel gefühlt)
- Bei Streß und/ oder körperlicher Belastung steigen diese Werte an.
- Schleimhaut ist rosarot (wird an der Innenseite der Lefze überprüft).
Tipp: Sie sollten ihren eigenen Hund zu Hause in gewohnter Umgebung „Spielerisch“ untersuchen. So sind sie besser für den Notfall gerüstet. Z.B. sollten sie ihren Hund auf die Seite legen können, alle 4 Pfoten untersuchen und festhalten können, das Maul sollte geöffnet werden können.
Lebensbedrohlicher Notfall beim Hund
Der schlimmste Fall ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Bei dieser Art von Notfällen wird nach der sog. ABC-Regel vorgegangen.
„A“ steht für Atmung, dh gegebenenfalls müssen die Atemwege freigelegt werden
„B“ steht für Beatmen
Und „C“ für Circulation, also für die Stabilisation des Kreislaufs.
Wir haben es in diesem Fall mit einem Schockgeschehen zu tun.
Cave (Hüte dich): Sie müssen ihrem Hund helfen, aber die eigene Sicherheit geht vor. Auch der wohlerzogenste Hund kann seinen Besitzer in dieser Ausnahmesituation beißen. Also, nicht das Gesicht vor die Schnauze des Hundes halten.
Als erstes sollte weiterer Streß für den Hund vermieden werden, z.B. andere Hunde fernhalten.
Sollte der Hund Atemnot haben, aber bei Bewußtsein, muß er in einer selbstgewählten Position verharren dürfen. Nur ein bewußtloser Hund wird in Seitenlage gebracht.
Wenn möglich, sollten die Hinterbeine hochgelagert werden (nicht bei Verletzungen der vorderen Körperhälfte).Der Hund muß warm gehalten werden (z.B. Jacke oder Pullover des Besitzers), aber keine aktive Wärme zuführen (Wärmflasche).
Akute Notfälle beim Hund
Zu den akuten Notfällen gehören z.B. Ballenverletzungen, Insektenstiche, Nasenbluten oder Blutungen, die von alleine nicht aufhören zu bluten. Bei dieser Art von Blutungen sind sie gezwungen einen Druckverband anzulegen und anschließend schnellstmöglich zu einem Tierarzt/Tierklinik zu fahren.
Tipp für einen Druckverband bei Hund:
Der Sinn ist es einen Druck auf die verletzten Blutgefäße auszuüben, aber sie dürfen nicht "zugequetscht“ werden.
Sie bringen erstmal einen normalen Verband an und legen auf diesen einen Gegenstand, der Druck erzeugt (z.B. Holzstück aus dem Wald, eine Mullbinde). Dieser Gegenstand soll in der Größe der Wunde entsprechen. Anschließend erneut einen Verband an der Stelle, auf dem der Gegenstand liegt.
Zur Grundausstattung der 1.Hilfe-Tasche gehören:
- Verbandsmaterial wie in der Erste-Hilfe-Tasche für Hunde von WDT (Wundauflagen, Polsterwatte, Fixierbinde, die selbstklebend ist), Desinfektionsmittel z.B. Vulno Cyn Spray und Hydrogel von Alfavet, oder Vetericyn VF Plus Lösung + Hydro-Gel + von Ecuphar. Sehr gut zu gebrauchen bei Wunden, Schnittverletzungen, Insektenstichen und Zeckenbissen.
- Eine Pinzette für eingetretene Stachel oder Glasstückchen und eine Zeckenzange zum schnellen entfernen der Zecke vor Ort.
- Auch Notfalltropfen haben sich bewährt. Z.B. Canina Petvital Bachblüten Nr.1
ACHTUNG: Keine Schmerzmittel aus der Humanmedizin für den Hund. Sie können für den Hund hochgiftig sein!